ABGESAGT! Leseperformance <<worthülsen luftlettern dreck>> | Skorpionfish

Informationen

ABGESAGT AUFGRUND VON KRANKHEIT! 

Ein Ersatzdatum wird asap bekannt gegeben!

In der Leseperformance zu «worthülsen luftlettern dreck» steht der Dialog zwischen Text, Körpern, Raum und Sound im Vordergrund. Der in den Texten angelegte Rhythmus wird performativ durch Stimme und Schlagzeug sowohl verstärkt wie gestört; der Syntaxzerfall der Texte durch Überlagerung verschiedener Stimmen und Klänge ins Extrem getrieben. 

Die Performance ist ein Versuch, dem in den Texten thematisierten Körperlichen, Realen, das die Sprache umkreist und stets verfehlt, und der subjektiven Trauer und Verzweiflung um das Scheitern, zum Klingen zu verhelfen. 

Anja Nora Schulthess nimmt die Situation des Kontrollverlusts, der sowohl mit dem Akt des Schreibens wie mit der Publikation eines Buchs unweigerlich einhergeht, als Herausforderung für ein Spiel mit räumlichen Distanzen. Die Performance greift das Ausgestelltsein, die verletzliche Intimität im leeren Raum auf, aber auch die Überwindung zur unvermeidbaren, harrschen Bestimmtheit. Sie spielt mit der traditionellen Bühne-Publikum-Gegenüberstellung und deren Aufhebung. Die Stimmungen der Texte werden von Soundkünstler Vincent Glanzmann auf Klangebene aufgegriffen und im engen Zusammenspiel mit Anja Nora Schulthess thematisch verarbeitet: verletzliche Intimität wird einer unvermeidbaren harschen Bestimmtheit gegenübergestellt. 

Die Performance dauert 25 Minuten und ist in zwei klar voneinander getrennte Szenen aufgeteilt.

Skorpionfish spielt klingende Reiseprotokolle, führt Figuren aus „Alice in Wonderland“, „Moby Dick“ oder „Madame Bovary“
musikalisch spazieren, erfindet spontane weitere Songs für den „Zyklus der Technischen Situationen“, kreiert Soundtracks
zu imaginären Filmszenen, verwickelt das Publikum in seine eigenen Instant-Stories. Sie gehen aus von tönenden Winzigkeiten, von vier Linien, vom vielfachen Rauschen. Sie schreiten fort zu Feldern aus Skandiertem und Gestrichenem, in eine ganze Welt, welche sich auftut in einer einzigen Wortfolge, zu einer rhythmischen Salve wie aus einem Munde. 

Skorpionfish gelangt in tönende Räume, wo Schlagzeug, Gitarre, Bass und Elektronik als ein Über-Instrument oszillieren und wo die Stimme den Text in verschiedenen Sprachen zum Schillern bringt.

Daniel Mouthon - Stimme

Yves Reichmuth - Gitarre

Vincent Glanzmann - Perkussion